Wer war Padmasambhava?
Mit dem Tantriker Padmasabhava (der Lotosgeborene) aus Uddiyana (Swat, Pakistan), der im 8. Jh. das Schneeland erreichte, begann sich der Buddhismus in Tibet durchzusetzen. Über sein Leben ist historisch wenig belegt, umso mehr ranken sich Legenden um seine Person, die von okkulten Handlungen, magischen Kräften und Wundern erzählen. Er wuchs als Pflegesohn des Königs Indrabhūti im heutigen Pakistan auf. Nach der Überlieferung wurde er übernatürlich (nicht aus einem menschlichen Schoß) geboren, sondern erschien auf wunderbare Weise auf einem Lotus in einem See in Oddīyana. Das anhand buddhistischer Schriften nachweisbare Land Oddīyana wird heute in der antiken Region Ghandara vermutet. Padmasambhavas Erscheinung wurde in verschiedenen Sutras von Buddha Shakyamuni angekündigt. Padmasambhava gilt als eine Inkarnation des Buddhas Amithaba und des Buddhas Shakyamuni. In ihm manifestieren sich, nach der Überlieferung, die Siddhis aller Buddhas aller Zeiten.Vollends zum Mythos geworden, tritt Padmasabhava in der Kunst Tibets häufig in acht Erscheinungsformen auf, die sich auf die Stationen seiner Lehrtätigkeit beziehen.
Da Padmasambhava seine Lehren für verfrüht hielt, versteckte er seine Schriften, damit spätere Tertön (Schatzentdecker) diese auffinden und auslegen sollten. Auch die von seiner tibetischen Schülerin Yeshe Tsogyal verfasste Biographie des Meisters ist ein solcher absichtlich verborgener Schatz (terma). Die Nyingma-Schule, als deren Gründer Padmasambhava gilt, verehrt ihn als zweiten Buddha.
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